Die zentralen Dimensionen des Career Profilers
Im Kern unserer Studie stehen die drei Dimensionen der arbeitsbezogenen Interessen, Kompetenzen und Werte.
Interessen thematisieren den Fragekomplex rund um „Was will ich?“. Dazu zählen Fragen wie „Was treibt mich an?“, „Welche Tätigkeiten machen mir Freude?“ und „Aus welchen Beschäftigungen ziehe ich die Energie, die ich für andere Tätigkeiten einsetzen kann?“. Arbeit ist „Tun“ – ein Entwurf einer beruflichen Laufbahn beschreibt grundsätzlich ein Portfolio von Tätigkeiten, die Freude machen. Hier fängt unsere Reflexion an. Mehr erfahren über das eingesetzte Konzept
Die Kompetenzen thematisieren den Fragekomplex rund um „Was liegt mir?“. Dazu zählen Fragen wie „Wozu bin ich in der Lage?“, „Mit welchen Kompetenzen versuche ich die Herausforderungen zu meistern, mit denen ich konfrontiert werde?“ und „Wo liegen meine Grenzen?“. Arbeit ist „demonstrierte Befähigung“ – eine chancenreiche Skizze zur beruflichen Laufbahn hängt mit erlebter Selbstwirksamkeit zusammen. Hier geht unsere Reflexion weiter. Mehr erfahren über das eingesetzte Konzept
Die Werte thematisieren den Fragekomplex rund um „Welche Umfelder suche ich?“. Dazu zählen Fragen wie „Was sind die grundlegenden Annahmen, die ich verfolge oder meide?“, „Welchen Überzeugungen folge ich?“ und „Welche Anforderungen stelle ich an meine Arbeitsumfelder?“. Arbeit ist „soziale Interaktion“ – ein nützlicher Entwurf zur beruflichen Laufbahn sollte Sinn, Zugehörigkeit und Teamwork als Grundlage für Zusammenarbeit abbilden. Mehr erfahren über das eingesetzte Konzept
Die im Career Profiler operationalisierten Konzepte
Um arbeitsplatzbezogene Interessen zu erheben, wurde ein eigenes Messinstrument entwickelt, das konzeptionell auf Elementen des Personal Globe Inventory (PGI)[1] basiert. Das PGI eignet sich besonders gut, weil es grundsätzlich ein etwas breiteres Spektrum an Tätigkeiten abbildet, als sie in betrieblichen Verwaltungspositionen vorzufinden sind. So bildet es beispielsweise neben klassischen Verwaltungstätigkeiten wie datenorientierter Analyse oder Expertentätigkeit in einem Fachgebiet auch Tätigkeiten in der Natur, mit Mechanik und Technik oder Gestaltung ab. Es ist wichtig, dass gerade in diesem in der Studie stets zuerst erhobenen Themenfeld der Horizont der möglichen Optionen in der beruflichen Laufbahn nicht zu stark eingeengt wird. Es wird in der Erhebung auf eine vereinfachte Variante des PGI gesetzt, die acht Tätigkeitsfacetten berücksichtigt: gemeinsames Erreichen, verantwortliches Führen, thematisches Fokussieren, datenorientiertes Analysieren, ingenieurtechnisches Tüfteln, Entdeckung der Natur, kreatives Gestalten und Förderung anderer. Das Modell teilt die Tätigkeiten in vier Quadranten auf, je nachdem ob die Beschäftigungen sich eher auf Dinge oder Menschen bzw. Daten oder Ideen beziehen. Mehr erfahren über das eingesetzte Konzept
Um die arbeitsplatzbezogenen Kompetenzen zu erheben, geht das Messinstrument vom Modell der Great Eight (GE)[2] aus. Ganz bewusst fokussieren die GE eher die Fähigkeiten, die in unternehmerischen Umfeldern mit der Leistungsfähigkeit von Mitarbeitenden in Verbindung gebracht werden. Es werden acht dyadische Facetten berücksichtigt, die gemeinsam ein Kompetenzprofil ergeben: analysieren und interpretieren, gestalten und konzeptualisieren, Veränderungen bewältigen und Herausforderungen meistern, unterstützen und kooperieren, interagieren und präsentieren, führen und entscheiden, organisieren und umsetzen, unternehmerisch handeln und Ziele erreichen. Auch wenn die Facetten des Modells durch seine ursprünglichen Autoren nicht gruppiert wurden, werden die acht Facetten hier in vier Gruppen nach den Kompetenzen zu führen, zu kommunizieren, zu realisieren und zu kollaborieren unterteilt. Mehr erfahren über das eingesetzte Konzept
Um die arbeitsplatzbezogenen Wertvorstellungen zu erheben, geht das Messinstrument vom Modell der Schwartz Value Survey (SVS)[3] aus. Während die SVS ursprünglich nicht arbeitsplatzbezogen entwickelt wurde, wurde sie für diese Studie arbeitsplatzbezogen operationalisiert. Mit ihren zehn Faktoren bildet die SVS ein ausgewogenes und ausreichend umfassendes Modell zur Erhebung eines Werteprofils der Teilnehmenden. Die SVS berücksichtigt Universalismus, Sozialität, Konformität, Tradition, Sicherheitsbedürfnis, Macht- und Leistungsorientierung, Hedonismus, Stimulation und Selbstbestimmung. Das Modell erlaubt weiterhin eine Betrachtung in zwei übergeordneten Spannungsfeldern zwischen Offenheit gegenüber Wandel und bewahrendem Verhalten sowie zwischen Sozial- und Selbstorientierung. Mehr erfahren über das eingesetzte Konzept
Das Studienkonzept und die Messmethoden wurden von Gerd Winandi-Martin, Markus Kühne und Benjamin Berghaus entwickelt.
[1] Tracey, T. J. (2002). Personal Globe Inventory: Measurement of the spherical model of interests and competence beliefs. JVocBeh, 60(1), 113-172.
[2] Bartram, D. (2005). The Great Eight competencies: a criterion-centric approach to validation. Journal of applied psychology, 90(6), 1185.
[3] Schwartz, S. H. (2012). An overview of the Schwartz theory of basic values. Online readings in Psychology and Culture, 2(1), 11.